Die drei Rokokoaltäre werden kunstgeschichtlich als "gut" beurteilt. Aus den einschlägigen Archivalien geht nicht hervor, von welchen Meistern die drei Altäre und sonstigen Einrichtungen gefertigt wurden. Man darf wohl annehmen, dass diese vor allem in der Stadt Kemnath zu suchen sind, in der sich Johann Eckhmann einen Namen als Kunsthandwerker machte und ein Haus die Bezeichnung "Beim Heiligenschreiner" trug.

Der Aufbau des Hochaltares, der von Akanthusschnitzereien eingefasst ist, schwingt sich mit geschweiften Streben in die Höhe, um dort baldachinartig abzuschließen. Die überlebensgroße Statue des Kirchenpatrons mit dem strahlenden "Auge Gottes" über ihm wird von den Statuen der Apostelfürsten flankiert. Der rechte Seitenaltar war ursprünglich nur mit dem Bildnis der hl. Mutter Anna ausgestattet. Auf dem linken Seitenaltar ist die von zwei Engelhermen eingerahmte Kreuzigung Christi figürlich effektvoll dargestellt.

 

DER HOCHALTAR

Den Hochaltar prägt die überlebensgroße Statue des Kirchenpatrons, mit seinen typischen Attributen Kreuz, Märtyrerpalme und Kranz aus 5 Sternen. Flankiert wird er von den beiden Apostelfürsten Petrus (mit Bibel und Himmelsschlüssel) und Paulus (mit Bibel und Schwert).

Bild: der Hochaltar

Unmittelbar neben dem Tabernakel zertritt die Gottesmutter Maria als Zepter schwingende Immaculata den Kopf der Schlange, die sich um den Erdball windet. Diese Darstellung ist eine Auslegung des Schriftwortes: "Feindschaft setzte ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse." (Gen 3,15) Gegenüber schwebt der Hl. Josef, der Nähr- und Ziehvater Jesu, auf einer Wolke. Die Lilie in seiner Hand weist auf seine Reinheit hin.

 

 

DER RECHTE SEITENALTAR

Der rechte Seitenaltar: Das auf Leinwand in Öl gemalte Altarbild zeigt die Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria, der späteren Mutter Jesu. Darüber ein Bild des großen Indienmissionars, des hl. Franz Xaver. Auf dem Tabernakel ruht das Bild der Waldecker "Maria-Trost-Bruderschaft", bewacht von zwei kleinen Engeln.

Bild: der rechte Seitenaltar

Der hl. Bischof Augustinus links neben dem Bild zeigt ein flammendes Herz, das auf sein bekanntes Wort hinweist: "Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es Ruhe findet in dir." Auf der rechten Seite steht seine Mutter, die hl. Monika. Es ist kein Zufall, dass gerade diese beiden Heiligen das Bruderschaftsbild bewachen. Beide gelten als die Schutzheiligen der Bruderschaft, und das Fest wird immer am Sonntag nach den Gedenktagen der beiden Heilige (27. und 28. August) gefeiert.

 

 

DER LINKE SEITENALTAR

Das bestimmende Thema des linken Seitenaltars ist das Leiden Christi. Anstelle eines Tabernakels befindet sich in einem Glasschrein die im 18. Jahrhundert sehr verehrte Figur des Heilandes an der Geiselsäule. Als Hauptmotiv beherrscht diesen Altar die Kreuzigungsszene. Unter dem so eben am Kreuz verschiedenen Heiland kniet Veronika mit dem Schweißtuch. Links davon umklammert die Gottesmutter hingebungsvoll das Schwert, als Zeichen ihres inneren Schmerzes.

Bild: der linke Seitenaltar

Diese Darstellung Mariens unter dem Kreuz erinnert auch an die Prophezeiung des alten Simeon, der zu Maria sagte: "Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen." (Lk 2,35) Auf der Rechten Seite streckt der Lieblingsjünger Johannes, der als einziger Apostel auch bei der Kreuzigung Jesus nicht verließ, seinem Herrn und Meister verzweifelt die rechte Hand entgegen. Das auf blanke Holzbretter gemalte Altarbild lenkt den Blick vom Kreuzigungsberg auf die Mauern des Tempels von Jerusalem. Engel umgeben die Szene und halten die Leidenswerkzeuge: die Lanze, mit der ein Soldat in die Seite des Gekreuzigten stieß; die Lanze mit dem essiggetränkten Schwamm, der Jesus gereicht wurde, als er Durst hatte; die Nägel, Hammer, Zange und Geißel.